Bernds Reiseziele
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Nordrhein - Westfalen
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Die Luisenhütte in Balve-Wocklum
Oktober 2012
Die Luisenhütte in Balve-Wocklum ist die älteste bekannte Holzkohlenhochofenanlage Deutschlands. Bereits 1758 wurde der Betrieb unter Freiherr Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg erstmalig aufgenommen. Zur Verhüttung gelangten die in der Umgebung abgebauten Eisenerze. Nach einigen Umbauten und Modernisierungen gehen die letzten technischen Verbesserungen auf die Jahre 1854/55 zurück.
Hüttengebäude und Rampe zum Möllerboden der Luisenhütte Das Hauptgebäude der Luisenhütte Hüttengebäude und Rampe zum Möllerboden der Luisenhütte
Die vollständig erhaltene Inneneinrichtung mit Hochofen, Gebläsedampfmaschine und Gießerei aus dieser Zeit machen den Reiz der Anlage aus.
Da ich durch mein berufliches Leben sehr viele Stahlwerke in allen Teilen der Welt kennengelernt habe, war es ein besonderer Genuss, dieses alte Zeugnis der Roheisenerzeugung zu besichtigen. Über die hintere Rampe gelange ich wie früher die benötigten Materialien in das Hüttengebäuden zum Möllerboden. Hier wurden die Zutaten wie unterschiedliche Eisenerze, Holzkohle und Kalkstein zur Beschickung des Hochofens zusammen „gemöllert“.
Gichtöffnung vom Hochofen Möllerkarren auf dem Möllerboden Gichtöffnung und Röhrenwinderhitzer Ausstellungsstücke auf dem Möllerboden Treppe zum Möllerboden Abstichstelle des Hochofens Abstichstelle des Hochofens Wasserfass mit Löschschlauch
Über eine lange, schmale Treppe gelangt man zum unteren Teil des Hochofens in die Abstichhalle. Zwei Mal am Tag wurde das Roheisen abgestochen. Das schwere Roheisen floss in ein sogenanntes Masselbett und erstarrte dort zu 2,50 Meter langen Eisenbarren. Die leichtere Schlacke wurde über den Schlackenüberlauf nach rechts abgeleitet.
Antrieb des Kolbengebläses durch Gebläsedampfmaschine Wasserrad zum Antrieb der Kolbengebläse Lagerung des Wasserrades Kolbengebläse für die Winderzeugung im Hochofen
Um die benötigten Temperaturen im Hochofen zu erreichen, wird eine Menge Sauerstoff, also Luft benötigt. Die Luisenhütte verfügte zunächst ein durch Wasserkraft betriebenes Kolbengebläse. Um unabhängig von Trockenheit oder Frost zu sein, wurde ergänzend noch eine Gebläsedampfmaschine eingesetzt. Das Winderzeugungssystem kann im Gebläsehaus bewundert werden.
Kupolofen in der Gießerei der Luisenhütte Die Gießerei der Luisenhütte Die Gießerei der Luisenhütte
Ein Teil der Roheisenerzeugung wurde in der benachbarten Gießerei zu einfachen, teils auch schweren Gussstücken weiter verarbeitet. In zwei Kupolöfen, die jedoch nicht mit Holzkohle, sondern mit Koks betrieben wurden, konnte das Roheisen noch einmal geschmolzen werden.
Die Gießerei der Luisenhütte Gießereiwerkzeuge Abgüsse im Formsand Eingang zum Erzbergwerk der Luisenhütte Museum für Vor- und Frühgeschichte neben der Luisenhütte Eine Lore vor dem Erzbergwerk
Ein tolles Museum für Jung und Alt. Gleich Nebenan kann man noch das Museum für Vor- und Frühgeschichte besuchen, oder einen Blick in die benachbarte Erzgrube werfen.